Der Tausendfüßler Raphael

Die zerbrochenen Gesetzestafeln

(2. Mose 32,15-33,6 + 34,1)

www.christkids.de?pg=5133

Der Tausendfüßler Raphael



Mose aber wandte sich um und stieg vom Berg hinab, die zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand; diese waren auf beiden Seiten beschrieben, vorn und hinten waren sie beschrieben....

2. Mose 32,15-33,6 + 34,1 (Schlachter 2000)




Die zerbrochenen Gesetzestafeln (2. Mose 32,15-33,6 + 34,1)


„Krach“ macht es plötzlich in Joschuas Zimmer. Papa übt gerade mit Sara Flöte und springt gleich erschrocken auf, um nachzusehen, was passiert ist. Auch Sara unterbricht das Flöten und läuft in Joschuas Zimmer. Was war passiert? Joschua hatte heute mit seinen Legosteinen ein Haus gebaut. Doch nun ist es langsam Bettzeit, und Mama möchte, dass er vor dem Zähneputzen und Umziehen erst noch sein Zimmer in Ordnung bringt und die restlichen Legosteine, die noch herumliegen, wegräumt. Das Lego-Haus brauchte er nicht auseinanderzunehmen, sollte es aber ordentlich zur Seite räumen. Doch heute hat Joschua schlechte Laune und ist sehr dickköpfig und will einfach nicht aufräumen. Nachdem Mama ihn nun nochmals ermahnt hatte, aufzuräumen, nahm Joschua in seinem Zorn das Häuschen und schmiss es einfach auf den Boden, sodass die Legosteine in alle Richtungen flogen. Natürlich sind Mama und Papa empört und weisen Joschua zurecht. Bald schon hat Joschua sein falsches Verhalten eingesehen und räumt auf. Doch das Haus ist nun kaputt und muss neu gebaut werden. Joschua möchte dies am liebsten gleich tun, aber Papa sagt: „Nein, Joschua, dafür ist es nun zu spät. Jetzt legen wir alles in die Kiste, und morgen kannst du das Haus wieder neu bauen.“
Sara hatte sich mittlerweile umgezogen und die Zähne geputzt, und Papa kommt nun in ihr Zimmer, um ihr noch eine biblische Geschichte zu erzählen. Als er jetzt an Saras Bettrand sitzt, meint er zu Sara: „Im Zorn kann man manches tun, was einem bald wieder leidtut. Bei Joschua war der Zorn nicht gerechtfertigt, aber es gibt auch Zorn, der berechtigt ist. So wurde Jesus zornig, als er im Tempel einen regelrechten Jahrmarkt sehen musste, obwohl der Tempel ja dafür da ist, dort in Ruhe zu Gott zu beten. Da warf Jesus sogar im Zorn Tische um! Gott ist absolut heilig, und wenn man sündigt, ist das schlimm. Wenn man aber Gottes Haus entweiht und zu einem Jahrmarkt macht und Menschen hindert, in Ruhe Gemeinschaft mit Gott zu haben, dann ist das sehr schlimm. Darum war Jesus zu Recht zornig. Zudem war es ja sein Haus, weil er der Sohn Gottes ist! Aber ich hatte dir ja auch von dem Goldenen Kalb erzählt, dass das Volk Israel unter Tanz und lautem Geschrei angebetet hatte, während Mose auf dem Berg Gottes war. Als er auf dem Rückweg seinen Knecht Josua traf, der auf ihn wartete, meinte dieser schon, es wäre ein Krieg ausgebrochen, weil er von fern furchtbares Geschrei und großes Durcheinander wahrgenommen hatte. Als Mose dann beim Volk Israel ankam, musste er mit Schrecken das zuchtlose und sündige Treiben der Leute sehen. Da wurde er sehr zornig, und in seinem Zorn schmiss er – ähnlich wie Joschua vorhin – die Gesetzestafeln zu Boden. Und so ging es dann weiter:


Nachdem Mose die beiden Gesetzestafeln, die Gott selbst beschrieben hatte, zu Boden geworfen und zerbrochen hatte, nahm er das gegossene Kalb und zerstörte es. Dann schimpfte er mit seinem Bruder Aaron und bestrafte das Volk. Am nächsten Tag ging Mose nochmals auf den Berg Gottes und bat Gott um Vergebung für das Volk Israel. Da sprach Gott: ‚Wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich die Sünde heimsuchen. Führe das Volk jetzt weiter in das verheißene Land. Ich werde aber nicht mehr selbst mitziehen, weil ich sonst das halsstarrige Volk töten würde.’

Weißt du, Sara, Gott ist heilig“, fährt nun Papa fort. „darum kann er keine Gemeinschaft mit sündigen Menschen haben! Mose war also zu Recht zornig auf das Volk Israel.“ „Und was ist mit den Gesetzestafeln, die Mose kaputt gemacht hat?“, will nun Sara wissen. Papa erklärt: „Mose musste neue Tafeln zurechthauen, und Gott beschrieb sie dann wieder.“ „Und was ist mit Joschuas Häuschen?“, will noch Sara wissen. „Na, vielleicht wird es Joschua morgen auch noch mal neu bauen.“, antwortet Papa und fügt hinzu: „Jetzt beten wir noch zusammen, und dann ist es aber auch Zeit zum Schlafen!“


Verständnisfrage/Denkanstoß:

War Moses Zorn gerechtfertigt?

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann