Der Tausendfüßler Raphael

Zurüstung des Volkes

(2. Mose 19)

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Der Tausendfüßler Raphael



Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israels aus dem Land Ägypten kamen sie an eben diesem Tag in die Wüste Sinai....

2. Mose 19 (Schlachter 2000)




Zurüstung des Volkes  (2. Mose 19)


Sara ist schon tagelang aufgeregt. In der Verwandtschaft heiratet jemand, und die ganze Familie ist zur Hochzeit eingeladen. Heute ist es nun der Tag gekommen. Sara und Joschua haben heute Morgen extra noch gebadet, nun ziehen sich alle festliche Kleidung an und bereiten sich für das Fest vor. Dann sind alle so weit. Mama überlegt noch, ob sie auch nichts vergessen haben, kontrolliert, ob das Hochzeitsgeschenk auch dabei ist und die Kinder ordentlich angezogen sind. Dann kann es schließlich losgehen.
Es ist eine etwas längere Fahrt. Nachdem Papa aus dem Ort gefahren ist und nun einer längeren Landstraße folgt, meint er etwas schelmisch, wobei er in den Rückspiegel zu Sara hinschaut: „Du hast ja ein wunderschönes Kleid an, Sara. Mal sehen, ob die Braut auch so ein hübsches Kleid anhat.“ Sara wehrt gleich belehrend ab: „Na, die hat bestimmt ein ganz, ganz tolles Kleid, Papa! Die heiratet ja auch und muss ja das schönste Kleid anhaben.“ Papa muss schmunzeln und erklärt nun: „Da hast du sicherlich recht! Aber wir haben auch gute Kleidung an, weil es zu einem besonderen Fest geht. Man ehrt auch das Brautpaar, wenn man sich hübsch anzieht. Wisst ihr, so ähnlich ist es auch mit Gott, den wir auch durch unser Leben und unser Äußeres ehren sollen. Als das Volk Israel bei der Wüstenwanderung an den Berg Gottes gekommen war, wollte Gott dem Volk Israel begegnen und ihnen die Zehn Gebote geben. Was meint ihr, wie sich da Gottes Volk vorbereitete, als Gott angekündigt hatte, zu ihnen zu kommen?“ „Na, die haben sich bestimmt feingemacht“, meint Sara, und Papa fährt fort: „Genau! Gott ist heilig, und da hatten sie sich und ihre Kleidung extra gewaschen, um Gott würdevoll begegnen zu können. Das kam so:


Zwei Monate waren vergangen, seitdem die Israeliten Ägypten verlassen hatten. Nun kamen sie in die Wüste Sinai an den Berg Gottes, an dem sie sich lagerten. Mose stieg auf den Berg, um mit Gott zu reden. Da sprach Gott zu Mose: ‚Sage den Leuten deines Volkes, die erlebt haben, wie ich sie errettet habe: Wenn sie mir gehorchen werden, sollen sie mein Eigentum sein vor allen Völkern, denn die ganze Erde gehört mir. Sie sollen mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein!’ Mose stieg wieder vom Berg und berichtete all dies dem Volk Israel. Da sprachen die Israeliten: ‚Alles, was Gott geredet hat, wollen wir tun.’ Mose stieg nun erneut auf den Berg und teilte die Antwort des Volkes Gott mit. Gott sprach daraufhin zu Mose: ‚In zwei Tagen werde ich in einer dichten Wolke zu dir herab auf den Berg Sinai fahren und so mit dir reden, dass auch das Volk mich hören wird und dir für immer glaubt. Darum sollen sie sich vorbereiten und sich heiligen, indem sie ihre Kleidung waschen. Keiner darf den Berg betreten, sonst muss er sterben. Wenn aber das Widderhorn lange ertönen wird, dann sollen sie an den Berg kommen.’ Mose stieg nun wieder hinab und teilte dies alles dem Volk mit. Da gehorchte das Volk und wusch seine Kleidung und heiligte sich.
Nach zwei Tagen hob sich morgens unter Donnern und Blitzen eine dichte Wolke auf den Berg Sinai und der Ton einer sehr starken Posaune erschallte, sodass das ganze Volk sehr erschrak. Da führte Mose das Volk aus dem Lager Gott entgegen, und sie traten unten vor den Berg. Der ganze Berg aber rauchte und bebte, weil Gott im Feuer auf den Berg herabfuhr. Und der Ton der Posaune wurde immer stärker. Mose redete und Gott antwortete.

Was Gott redete, erzähle ich euch ein anderes Mal“, beendet nun Papa die Geschichte. „Ihr seht aber, dass Gott absolut heilig und unser Herr und König ist! Da kann man nicht einfach ungepflegt und voller Missachtung vor ihn treten! Das hätte sich auch jeder irdische König oder Kaiser verbeten. Auch das Hochzeitspaar heute erwartet, dass man sauber, ordentlich und festlich gekleidet kommt. Wie viel mehr erwartet dann Gott so etwas von uns! Gott ist heilig, und wenn wir uns schon schick für ein Hochzeitspaar machen, sollten wir uns noch viel mehr Mühe geben, Gott Ehre zu machen und ihm zu gefallen!“


Verständnisfrage/Denkanstoß:

Warum sollen wir uns reinigen und heiligen, wenn wir vor Gott treten wollen?

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann