| Aussendung und Rückkehr der Kundschafter
Und der Herr redete zu Mose und sprach:... 4. Mose 13 (Schlachter 2000) |
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4. Mose 13
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„Nein, ich trau mich nicht!“ Papa und Mama sind etwas erstaunt. Die ganze Familie ist in ein Freizeithallenbad mit einer schönen, großen Wasserrutschbahn gefahren, und nun traut sich Joschua nicht, da hinunterzurutschen. Eigentlich ist er immer bei solchen Sachen recht mutig, aber diesmal hat er Angst. Das letzte Mal im Schwimmbad war er noch mit Papa gerutscht, doch weil er beim Reinrutschen ins Becken kurz untergegangen war, hat er nun Angst, wieder unterzugehen. Alles Reden hilft nichts. Und Sara ist eine große Rutschbahn sowieso nicht geheuer, und sie will auch nicht rutschen. „Schade, das würde so viel Spaß machen!“, meint Papa etwas traurig und schlägt nun vor: „Dann lasst uns mal zum Whirlpool gehen!“. Alle sind ganz begeistert, als sie sich in einem Bläschenmeer befinden. Es wird reichlich herumgeplanscht, mit Wasser gespritzt, und alle haben viel Spaß.
Obwohl die Kinder gar nicht mehr rauswollen, beschließen Mama und Papa dann nach einiger Zeit, dass sie lange genug im Wasser waren und nun wieder nach Hause fahren sollten.
Als sie auf der Heimfahrt sind, kommt Papa noch einmal darauf zu sprechen, dass sich beide Kinder nicht auf die Rutschbahn getraut hatten und ihnen dadurch ein großer Spaß entgangen ist. Nach kurzer Pause meint Papa dann noch: „Ihr seid natürlich nicht die Einzigen, die mal Angst hatten. Jeder hat mal Angst. Als das Volk Israel zum verheißenen Land gekommen war, hatten die Israeliten auch plötzlich Angst hineinzugehen, weil dort viele gottlose Menschen lebten. Gott wollte diese Menschen durch die Israeliten bestrafen und vertreiben und dem Volk Israel das Land geben, aber es vertraute Gott nicht mehr. Angst darf man haben, aber wenn Gott einem einen klaren Auftrag gibt und Hilfe zusagt, muss man keine Angst haben, dann kann man vertrauensvoll Gott gehorchen!
Ich erzähle euch mal kurz der Reihe nach, wie das damals war:
Als das Volk Israel in der Nähe des verheißenen Landes angekommen war, sagte Gott zu Mose: ‚Nimm aus jedem Stamm Israels einen Ältesten und sende die Männer dann aus, das Land Kanaan zu erkunden!’ Da entsandte Mose zwölf Männer und sprach zu ihnen: ‚Zieht hinauf ins Südland und geht auf das Gebirge und seht euch das Land an, wie es ist, und das Volk, das darin wohnt, ob es stark oder schwach ist, ob es viele oder wenige sind. Schaut euch auch den Boden an, ob er gut oder schlecht ist, und wie die Orte sind, in denen das Volk dort wohnt.’ Da durchzogen die Kundschafter das ganze Land. Bei ihrer Wanderung nahmen sie auch Früchte des Landes mit. Als sie schließlich wieder zurückkamen, zeigten sie dem Volk Israel die großen Früchte und sagten: ‚Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen, aber es wohnt ein sehr starkes Volk darin. Wir sahen sogar Riesen dort.’ Da bekam das Volk große Angst und begann sogar gegen Mose zu murren und sagte: ‚Ach, dass wir in Ägypten gestorben wären oder noch hier in der Wüste stürben! Warum führt uns Gott in dieses Land, damit wir dort umgebracht werden! Lasst uns wieder zurück nach Ägypten ziehen!’ Da sprachen zwei der Kundschafter: ‚Das Land ist sehr gut! Wenn uns Gott gnädig ist, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben! Fallt bloß nicht ab von Gott, und fürchtet euch nicht vor dem Volk dort! Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, Gott aber ist mit uns! Fürchtet euch nicht vor ihnen!’ Aber das Volk wollte nicht auf sie hören und wollte sie sogar in seiner Wut steinigen. Da wurde Gott sehr böse auf die Israeliten, weil sie nicht an ihn glaubten, trotz all der Zeichen und Wunder, die sie erlebt hatten. Gott wollte sie vernichten, aber Mose bat für das Volk. Da sprach Gott: ‚Alle Männer, die meine Herrlichkeit und Zeichen gesehen haben und mir trotzdem nicht gehorchten, sollen nicht in das Land kommen, sondern nur deren Nachkommen. Morgen wendet euch und zieht zurück in die Wüste. Nach vierzig Jahren werden eure Kinder dann in das Land einziehen.“
„Gab es da wirklich Riesen?“, will nun noch Joschua wissen, und Papa erklärt: „Dort müssen sehr groß gewachsene und starke Menschen gelebt haben. Die gab es auch noch viele Jahre später, denn ihr kennt doch die Geschichte, wo David mit dem Riesen Goliath gekämpft hatte. Aber die Geschichte mit den ungehorsamen Israeliten ging noch weiter: Dann wollten sie doch noch in den Kampf ziehen, aber weil Gott nun nicht mit ihnen war, verloren sie den Kampf und mussten fliehen. Wichtig ist also, immer alles genau so zu tun, wie Gott es in seiner Weisheit uns aufträgt und wozu er uns seine Hilfe zusagt! Wenn wir uns hingegen eigenmächtig und ohne Gottes Auftrag in Gefahr begeben, kann dies sehr schlimm ausgehen!“
Verständnisfrage/Denkanstoß:
Warum wurde Gott zornig auf das Volk Israel und was lernen wir daraus?
Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann Diesen Inhalt finden Sie auch in einem unserer Raphael-Bücher
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