| Wasser aus dem Felsen
Und die ganze Gemeinde der Kinder Israels zog aus der Wüste Sin ihre Tagereisen, nach dem Befehl des Herrn, und sie lagerte sich in Rephidim; aber da hatte das Volk kein Wasser zu trinken.... 2. Mose 17,1-7 (Schlachter 2000) |
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2. Mose 17,1-7
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Die ganze Familie macht nun Urlaub in den Bergen. Gestern sind sie in der Pension angekommen, und heute wollen sie etwas unternehmen. Das Wetter ist herrlich – sonnig, aber nicht zu heiß. Darum entschließen sich Mama und Papa, dass sie heute wandern. Nachdem sie sich nach einem schönen Wanderweg erkundigt haben, der auch nicht zu steil für die Kinder ist, geht es los.
„Schaut mal, da sind Kühe! Und die bimmeln herum!“, ruft Joschua überrascht, als sie an einer Wiese vorbeikommen. Mama erklärt den Kindern, dass die Kühe Glocken umhaben, damit die Bauern die Tiere auf den großen Wiesen schneller finden, aber auch, weil dies eine schöne Tradition ist.
Nun geht es ein Stück durch einen Nadelwald mit hohen Tannen. Die Vögel zwitschern, und alle erfreuen sich an ihrem Gesang. Dann hören sie auf einmal vor sich etwas rauschen. „Was ist denn das?“, fragt Joschua neugierig und versucht schon etwas zu erspähen. Als sie dann näherkommen, sehen sie einen beeindruckenden Wasserfall, bei dem beständig Wasser einen Felsen hinabstürzt. „Ui, ist das viel Wasser! Das spritzt ja richtig“, wundert sich Sara, und Joschua möchte am liebsten gleich ganz ans Wasser gehen, aber Mama möchte nicht, dass seine Schuhe und Kleider nass werden.
Als sie das Naturschauspiel eine Weile beobachtet haben, meint Papa: „So ähnlich muss es wohl auch in der Wüste bei Mose und dem Volk Israel gewesen sein. Gott hatte dort dem Volk Israel Wasser verschafft, indem er Wasser aus einem Felsen fließen ließ. Das kam so:
Bei ihrer Wanderung durch die Wüste litt das Volk Israel wieder Durst. Darüber unzufrieden und weil sie Gott immer noch nicht vertrauten, schimpften sie mit Mose und sprachen: ‚Mose, gib uns Wasser, damit wir etwas zu trinken haben! Sollen wir hier verdursten?’. Mose schrie daraufhin zu Gott, weil er schon Angst haben musste, dass das zornige Volk ihm etwas antun würde. Da sprach Gott zu Mose: ‚Stell dich vor das Volk, und nimm einige von den Ältesten Israels mit dir. Nimm dann deinen Stab in deine Hand, und geh zu dem Felsen am Berg Horeb. Schlag dann mit dem Stock an den Felsen, so wird Wasser herauslaufen, damit das Volk Israel etwas zu trinken hat.’ Mose gehorchte Gottes Wort und tat so vor dem ganzen Volk Israel. Da kam genug Wasser aus dem Felsen, damit alle ihren Durst stillen konnten.
Wisst ihr, wie viel Wasser Gott aus dem Felsen hatte laufen lassen müssen?“, fragt nun Papa die Kinder. „Bestimmt eine ganze Menge“, meint Sara, und Papa fährt fort: „Ja, 600.000 Männer waren dort unterwegs, und dazu kamen noch all ihre Familienangehörigen. Das müssen also weit über eine Million Menschen gewesen sein! Da brauchten sie schon einen ganzen See voller Wasser, zumal sie auch noch Tiere dabeihatten, die ja auch Wasser brauchten. Das wird sicherlich ein ähnlich großer Wasserfall gewesen sein, wie wir ihn hier sehen!“
Verständnisfrage/Denkanstoß:
Warum war das Volk Israel immer wieder unzufrieden? Warum schimpfte es mit Mose, anstatt direkt Gott um Wasser zu bitten, obwohl sie doch Gottes Wunder schon so oft erlebt hatten?
Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann Diesen Inhalt finden Sie auch in einem unserer Raphael-Bücher
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