| Moses Berufung
Mose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian. Und er trieb die Schafe über die Wüste hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb.... 2. Mose 3,1 - 4,17 (Schlachter 2000) |
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2. Mose 3,1 - 4,17
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Heute ist ein besonders schöner Tag. Die Sonne scheint, es ist warm und die Familie unternimmt einen Ausflug in einen Tierpark. Was gibt es im Tierpark nicht alles zu sehen und zu erleben! Esel, Lamas, Rehe und Hirsche mit ihrem großen Geweih. Aber auch Schafe und Ziegen, die man streicheln kann. Joschua und Sara sind begeistert. Vor allem eine kleine, zutrauliche Ziege hat es ihnen angetan, die sogar hinter ihnen herläuft.
Als sie auf dem Weg zurück zum Auto sind, kommen sie an einem Eisstand vorbei. Jeder darf sich eine Eissorte aussuchen. Sara plappert wie gewohnt gleich los und muss auch noch dem Eisverkäufer berichten, was sie alles im Tierpark gesehen haben, sodass Mama sie bremsen muss. Joschua hingegen bekommt auf einmal kein Wort heraus, weil er den Eisverkäufer nicht kennt und plötzlich sehr ängstlich geworden ist. Nachdem Mama und Papa ihm etwas Mut gemacht haben, zeigt er auf die Sorte, die er gerne hätte, während er sich an Mama anschmiegt, und Sara antwortet für Joschua: „Er möchte Schokoladeneis.“ Mit einem freundlichen Lächeln reicht der Eisverkäufer nun Joschua das Eis, das Joschua gerne entgegennimmt.
Auf der Rückfahrt fragt Papa dann Joschua: „Warum hast du denn vorhin nicht gesagt, welches Eis du wolltest? Sonst bist du doch nicht so schüchtern!“ „Ich hatte Angst“, gesteht Joschua ein. „Wir waren doch da, du brauchtest doch keine Angst zu haben, Joschua“, antwortet Papa.
Dann fügt Papa hinzu: „Ähnlich erging es aber auch Mose damals am Dornbusch, als Gott ihm den Auftrag gab, nach Ägypten zu gehen und mit dem Pharao zu sprechen, dass der das Volk Israel in seine Heimat ziehen lasse. Früher war er ein Draufgänger, aber nach vielen Jahren in der Wüste hatte er nun auf einmal Angst, vor den Pharao zu treten und ihm im Auftrag Gottes etwas abzufordern, obwohl Gott sogar zugesagt hatte, ihm zu helfen.
Hört mal zu, wie das war:
Mose hütete in der Steppe in Midian die Schafe seines Schwiegervaters Jitro. Eines Tages kam er an den Berg Gottes, den Horeb. Dort sah er einen Dornbusch, der in Flammen stand, aber nicht verbrannte. Verwundert ging Mose auf den Busch zu. Da rief plötzlich eine Stimme: ,Mose! Mose! Komm nicht näher und zieh deine Schuhe aus, denn der Ort ist heilig! Ich bin der Gott deiner Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob.’ Mose erschrak und verhüllte schnell sein Gesicht, weil er Angst hatte, Gott anzusehen. Dann redete Gott weiter: Ich habe die Not meines Volkes Israel in Ägypten gesehen und will es nunmehr herausführen in ein gutes und weites Land. Geh nun zum Pharao und führe das Volk Israel aus Ägypten! Ich will mit dir sein.‘ Mose machte sich allerdings Sorgen, dass die Leute seines Volkes, die Israeliten, ihn nach dem Namen Gottes fragen würden. Da antwortete Gott: ‚Sage zu ihnen: >Ich bin< hat mich zu euch geschickt’“
Jetzt unterbricht Sara: „Das ist doch gar kein Name!“ Papa antwortet: „Richtig! Weißt du, Sara, die Ägypter verehrten sehr viele Götter. Die Götter, die sie sich vorstellten, hatten unterschiedliche Namen und sie ordneten ihnen auch unterschiedliche Aufgaben zu. In der Vorstellung der Ägypter hatten diese Götter auch ganz unterschiedliches Aussehen, weil jeder nach ihrem Bilde einen anderen Tierkopf hatte. Aber das waren eben alles tote, erfundene Götter. Es gibt doch nur einen einzigen wahren Gott – und der braucht natürlich keinen Namen. Und ‚ich bin’ heißt ja, dass Gott DER einzige, wahre Gott ist und wirklich existiert und lebt! Aber hört mal wieder zu:
Gott sagte dann weiter: ‚Sage den Ältesten im Volk Israel, dass ich die Israeliten aus Ägypten führen will. Dann sollst du mit ihnen zum Pharao gehen und ihn auffordern, das Volk in die Wüste gehen zu lassen, wo sie mir opfern sollen. Der Pharao wird aber nicht auf dich hören und muss erst durch mich durch viele Plagen dazu gezwungen werden. Danach wird er euch ziehen lassen.’
Nun bekam Mose immer mehr Angst und Zweifel: ‚Sie werden mir nicht glauben, dass du mir erschienen bist!’ Da sprach Gott: ‚Wirf deinen Stock auf den Boden!’ Mose gehorchte, da wurde er zu einer Schlange, sodass Mose entsetzt wegsprang. Gott forderte ihn dann auf: ‚Packe sie am Schwanz!’ Als Mose das tat, wurde die Schlange wieder zu einem Stock. Dann sagte Gott: ‚Nun steck deine Hand unter deine Jacke. Als Mose dies tat und wieder herauszog, war sie aussätzig. Als er dies auf Gottes Anweisung wiederholte, war sie aber wieder geheilt.
Das konnte Mose jedoch nicht beruhigen; er bekam ganz furchtbare Angst und sagte: ‚Ich bin kein guter Redner! Sende bitte einen anderen!’ Da wurde Gott sehr zornig über Mose, doch versprach er ihm Hilfe durch seinen Bruder Aaron, der für ihn sprechen sollte.
Seht ihr, Mose war auch kein Redner und hatte Angst, aber Gott versprach, dass sein Bruder für ihn reden sollte – ähnlich wie Sara vorhin für Joschua geantwortet hat. Mose aber überwand später dann doch seine Angst und sprach meist selber, was zu sagen war. Joschua wird bestimmt auch noch die Angst verlieren, zu anderen Menschen zu sprechen.“
Verständnisfrage/Denkanstoß:
Warum war der Ort beim brennenden Dornbusch heilig?
Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann Diesen Inhalt finden Sie auch in einem unserer Raphael-Bücher
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