| Moses Flucht nach Midian
Es geschah aber zu der Zeit, als Mose erwachsen geworden war, da ging er hinaus zu seinen Brüdern und sah ihre Lasten; und er sah, daß ein Ägypter einen Hebräer schlug, einen seiner Brüder.... 2. Mose 2,11-25 (Schlachter 2000) |
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2. Mose 2,11-25
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Joschua war ein paar Tage krank gewesen. Heute geht es ihm schon wieder besser. Trotzdem bleibt er heute zur Sicherheit noch zu Hause, während Sara im Kindergarten ist. Während Mama in der Küche das Mittagessen vorbereitet, spielt Joschua allein im oberen Stockwerk in seinem Kinderzimmer.
Als es Mittag ist, holen Mama und Joschua Sara vom Kindergarten ab. Dann gibt es Mittagessen: Nudeln mit Ketchup! Wie üblich sieht man an Joschuas rot verschmiertem Ketchup-Mund, dass ihm das Essen gut schmeckt und es ihm offenbar wieder recht gut geht.
Kaum sind die Kinder nach dem Essen hoch zu ihren Zimmern gegangen, fängt ein Gezanke an. Mama eilt gleich hoch, um zu sehen, was passiert ist. Sara hält weinend ein Kästchen in der Hand, in der ganze, aber auch einige zerbrochene Muscheln liegen. Auch auf dem Teppich sieht man noch Stücke von Muscheln liegen. Sara beschimpft ihren Bruder Joschua, der nun auch zu weinen anfängt, einige Muscheln kaputt gemacht zu haben. Schnell stellt sich heraus, dass Joschua, als er allein spielte, mit seinem Dreirad auch durch Saras Zimmer gefahren war, obwohl er das eigentlich nicht alleine durfte. Dabei muss er gegen das Regal mit dem Kästchen gestoßen sein, sodass dieses Kästchen zu Boden fiel. Zu allem Übel fuhr Joschua dabei noch mit seinem Dreirad über einige Muscheln, wodurch diese zerbrachen. Schnell hatte er dann wieder die Muscheln ins Kästchen gelegt und auf das Regal gestellt.
Sara ist untröstlich. Sie hatte die Muscheln selbst beim letzten Urlaub am Strand gesucht – und nun waren gerade die besonders hübschen Muscheln zerbrochen. Nachdem sich Joschua auf Mamas Ermahnungen hin entschuldigt hat und Mama in Aussicht stellt, dass Sara im Sommer wieder neue Muscheln suchen kann, kehrt schließlich wieder etwas Ruhe ein.
Als Papa abends beim Abendbrot davon erfährt, meint er, zu Joschua gewandt: „Du weißt doch, dass du nicht allein in Saras Zimmer sollst, damit nicht so etwas wie heute passiert! Vor allem ist es nicht richtig, dann so zu tun, als sei nichts geschehen! Der Herr Jesus hat auch gesagt, dass früher oder später alles ans Licht kommen wird. Damit meinte er, dass man so etwas nicht für immer verheimlichen kann. Sara hat es ja auch schnell festgestellt, was passiert ist, und Gott sieht auch alles!
Ähnlich hatte sich einst auch Mose verhalten, von dem ich euch ja schon erzählte. Er war von der ägyptischen Prinzessin adoptiert worden und lebte bei ihr. Einmal hatte Mose etwas Böses getan, wobei er glaubte, nicht beobachtet zu werden, aber es kam doch heraus – und Mose musste sogar fliehen! Das kam so:
Die Israeliten wurden von den Ägyptern zu harter Arbeit gezwungen.
Als Mose herangewachsen war, ging er zu seinen Verwandten, den Israeliten. Dabei sah er, wie ein ägyptischer Aufseher einen Israeliten heftig schlug. Mose schaute sich nach allen Seiten um, und weil kein anderer Mensch zu sehen war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.
Am nächsten Tag ging Mose wieder zu den Isareliten. Diesmal sah er, wie zwei Israeliten miteinander stritten. Als er den Mann, der im Unrecht war, tadelte, erwiderte dieser: ‚Willst du mich auch umbringen, so wie du es gestern mit dem Ägypter getan hast?’
Mose erschrak, dass seine böse Tat bekannt geworden war. Auch der Pharao erfuhr davon und wollte deswegen Mose töten lassen. Darum floh Mose in ein anderes Land, das Midian hieß.
Als er sich in Midian an einen Brunnen setzte, kamen die Töchter des dortigen Priesters, um ihre Schafe zu tränken. Kurz darauf kamen auch andere Hirten. Diese waren böse und stießen die Mädchen und ihre Schafe einfach weg, doch Mose stand auf und half ihnen.
Als die Mädchen dann wieder zu Hause waren, erzählten sie ihrem Vater davon. Ihr Vater wollte nun Mose gerne kennenlernen und lud ihn zum Essen ein. Man wurde gut bekannt miteinander, sodass Mose dortbleiben durfte. Später heiratete er sogar eines dieser Mädchen.
Nachdem einige Jahre vergangen waren, starb der Pharao, der Mose umbringen lassen wollte. Aber auch der neue Pharao war nicht freundlich zu dem Volk Israel, sondern bedrückte es genauso schwer. Darum schrieen die Israeliten wegen ihrer harten Knechtschaft zu Gott.
Wisst ihr“, sagt Papa nun weiter, „Gott hatte das Gebet der Israeliten gehört und auch an das Versprechen gedacht, das er Abraham gegeben hatte. Wie Gott geholfen hatte, erzähle ich euch dann ein anderes Mal. Aber merkt euch heute besonders, dass es meist sehr schnell herauskommt, wenn man heimlich etwas Verbotenes macht oder wenn man einen Fehler verheimlichen will, den man begangen hat. Es ist also immer das Beste, gehorsam und ehrlich zu sein!“
Verständnisfrage/Denkanstoß:
Was hatte Mose falsch gemacht und wie hätte er stattdessen handeln sollen?
Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann Diesen Inhalt finden Sie auch in einem unserer Raphael-Bücher
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