Der Tausendfüßler Raphael

Eine Nikolausgeschichte

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Der Tausendfüßler Raphael




Wenn die Tage ganz kurz werden und die Kälte immer größer wird, dann ist der Nikolaustag nicht mehr weit. Die Kinder freuen sich schon darauf. Die Eltern nutzen diese Zeit, um ihre Kleinen darin zu bestärken, recht artig zu sein. Denn... "Der Nikolaus erfährt alle Unartigkeiten".
Das bedeutet, die lieben Kinder werden belohnt! O, du fröhliche...
Zu den bösen Kindern kommt der Graubart mit dem Stock! Aua...
Dann ist es so weit! Der große Tag ist da. Die Schuhe sind geputzt. Das Pferdchen vom heiligen Sankt Nikolaus kann sich freuen. Ein Eimer Wasser für den Durst steht vor der Tür, Kohl und Brot für den Hunger liegen auf der Fensterbank . Die Türglocke bimmelt ... Herzklopfen in der Küche.
Da steht ein Mann mit Rauschebart und rotem Mantel. Jetzt tritt er ein.
"Ihr lieben Kinder, der Nikolaus ist da!" Doch was ist das? Keine freudigen Gesichter.! Suse sitzt unterm Küchentisch und Liese hat sich hinter Oma versteckt. Rudi heult schon mal lautstark los, weil er ein schlechtes Gewissen hat. Mama hat noch nicht bemerkt, das eine Mettwurst fehlt, aber... "Der Nikolaus erfährt alle Unartigkeiten"!
"Wart ihr auch alle artig?" fragt der gute Mann.
Jetzt nimmt er seine Rute in die Hand und schwenkt sie hin und her.
Er will sich damit den Schnee von den Schuhen fegen .
Als Rudi das sieht, hat er die Nase voll , er will endlich seine Ruhe haben.
"Bitte, lieber Nikolaus, hau mich nicht , ich will es auch nie wieder tun!"
Verdutzt schaut der Graubart ihn an.
Suse unterm Küchentisch packt die Wut. "Wenn du meinen Bruder haust, dann kriegst du es mit mir zu tun!" kräht sie todesmutig.
Liese stottert: "Lieber guter Nikolaus, komm doch schnell in unser Haus. Hast du was, dann setz dich nieder. Hast du nichts, dann geh man wieder."
Der arme Nikolaus packt die Geschenke aus und verlässt kopfschüttelnd das Haus.
"Warum sind die so gemein zu mir? Ich wollte ihnen doch nur eine Freude machen," denkt er verwundert. Wissen denn die Eltern dieser armen Kinder nicht, das der Bischof von Myra, in dessen Gedenken ich hier bin, den Menschen nur helfen wollte? Das er sie vor dem Hungertod rettete und gar keinen Gedanken daran verschwendete, bösen Kindern den Hintern zu versohlen? Er hat den Menschen Jesus Liebe vorgelebt. Er gab Gott die Ehre. Deshalb feiern wir doch den Nikolaustag. Auf diese Weise sollten Kinder die Liebe Gottes doch erfahren und nicht in Angst und Schrecken versetzt werden. Herr Jesus, ich bitte dich, nimm dich dieser Familie an, dass sie dich doch noch kennenlernen.


Autor und Copyright © by Sabine Brauer