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Tief in einem Wald, aus grünen Nadelbäumen, lebt eine kleine, braune Maus, dessen Name ist – Mimi.
Mimi hat ganz viele Freunde und sie wohnen alle in ganz besonderen Häusern, in Pilzen. Rote Pilze, braune Pilze, weiße Pilze. Und Mimi wohnt in einem Fliegenpilz. Mit seinem weißen Stängel und roten Hut mit weißen Punkten ist er der aller Schönste in diesem Wald. Mimi ist sehr stolz auf ihr Zuhause. Eines Nachts, nachdem sich alle Mäuse Gute-Nacht gewünscht hatten, geht Mimi ins Bett. Aber vorher möchte sie noch beten, so wie ihre Mutti es ihr beigebracht hatte. Sie kniet vor ihr Bett und betet. Dankt dem lieben Gott für den schönen Tag, an dem sie mit ihren Freunden gelacht und gespielt hatte, und bittet ihn, er möge sie in dieser Nacht beschützen. Und dann geht sie brav ins Bett, deckt sich warm zu, schließt ihre Augen und schläft ein.
Plötzlich wird sie von einem starken Rütteln geweckt. Mimi erschrickt, klammert sich an ihr Bett, damit sie nicht herausfällt. Sie versteht nicht, was mit ihr geschieht. Es rüttelt und schüttelt noch lange. Alles ist in Bewegung. Mimis Bett mit Mimi selbst darauf, Tisch und Stuhl, Kleiderschrank und Kommode, selbst der Bilderrahmen, der an der Wand hängt, kann nicht still hängen.
Schließlich fasst Mimi Mut und klettert aus ihrem Bett, kriecht auf allen Vieren über den Fußboden und sieht aus dem Fenster. „Oh …, wo sind all die Pilze hin?“, damit meint sie das Zuhause ihrer Freunde. „Und das dichte, grüne Gras und die vielen Nadelbäume?“ Mimi weiß es nicht. Sie sieht nur den schwarzen Himmel und graue, dichte Wolken. Der Wind heult und wirbelt alles in die Höhe, was nicht nagelfest ist, so wie auch Mimis Haus. Dicke Regentropfen fallen hart auf den Waldboden und überfluten alles, was nicht eben ist.
Zu tiefst erschrocken über das Unwetter will Mimi ihr Fenster wieder schließen und sich unter die Bettdecke verkriechen, aber noch ehe sie ihr Bett erreichen kann, dreht der starke Wind ihr Haus um und die kleine, braune, verängstigte Maus fällt aus dem Fenster.
Wird vom Wind durch die Luft geschleudert und landet schließlich unsanft in einem Nest mit hungrigen Eulenkindern.
Mimi schüttelt den Kopf, um wieder zu sich zu kommen, dann steht sie auf, doch ehe sie begreifen kann, wo sie sich gerade befindet, schnappt schon ein hungriger Schnabel nach ihr. Mimi kann dem Eulenkind gerade noch ausweichen, doch da schnappt schon das Zweite und Dritte nach ihr. Mimi fällt rückwärts, rollt sich schnell zur Seite, springt auf die Füße und rennt mit einem lauten Hilfeschrei auf den Rand des Nestes zu. Klettert über den Rand und … verliert den Halt. Sie fällt erneut und so schnell, dass auch die grünen, nassen Blätter des Baumes sie nicht auffangen können. Zapp, zapp, zapp, zapp, zapp – Plumps. Sie landet im nassen Laub. Mimi kriecht hinein, hier ist sie vor hungrigen Waldtieren sicher, und schläft erschöpft ein. Als der Sturm vorüber ist und es aufhört zu regnen, kreist eine ältere Eule in der Luft, auf der Suche nach dem kleinen Fressen, das ihren Jungen entwischt ist.
Ein neuer Morgen bricht an, die grauen Wolken weichen und die Sonne kommt hervor. Neunundzwanzig braune, kleine Mäuse rennen über Baumwurzeln, Stein und liegendes Geäst, um dem matschigen Waldboden auszuweichen. Springen nacheinander auf den Laubhaufen und rennen ihres Weges weiter. Mimi wird plötzlich wach. Noch verschlafen steckt sie ihren Kopf aus dem Laub, um zu sehen, wer sie beim Schlafen gestört hat. Auf einmal springt ihr jemand auf den Kopf, es ist ein Mäusekind, und rennt lachend weiter, dann hält es an, dreht sich zu Mimi herum und winkt ihr. Mimi kennt diese kleine, süße Maus, es ist einer ihrer Freunde. Überglücklich rennte sie dem Mäusekind entgegen und schließt sich ihren Freunden an.
Der Sturm hat das Mäusedorf zerstört, der Mäuserudel sucht sich einen neuen, passenden Ort, wo sie ihr Zuhause aufbauen können. Mit Gottes Hilfe werden sie eins finden, da gibt es keinen Zweifel.
Herr, du bist mein Schutz und meine Hilfe; dass du mir nahe bist, macht mich stark.
2. Samuel 22,36 (aus Gute Nachricht Bibel)
Autor: Natalie Bechthold
Autor und Copyright © by Natalie Bechthold
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