Der Tausendfüßler Raphael

Das Goldene Kalb

(2. Mose 32,1-6)

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Der Tausendfüßler Raphael



Als aber das Volk sah, daß Mose lange nicht von dem Berg herabkam, da sammelte sich das Volk um Aaron und sprach zu ihm: Auf, mache uns Götter, die uns vorangehen sollen! Denn wir wissen nicht, was mit diesem Mann Mose geschehen ist, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat....

2. Mose 32,1-6 (Schlachter 2000)




Das Goldene Kalb (2. Mose 32,1-6)


Sara ist gekränkt und sehr enttäuscht. Gestern noch war sie Lenas beste Freundin – und nun lässt Lena sie links liegen und spielt lieber mit Anna! Dabei hatten sie für heute mit Sara vereinbart gehabt, zusammen im Kindergarten Puppendoktor zu spielen. Sara hatte sich so sehr darauf gefreut und sogar extra gefragt und sich von der Kindergärtnerin den Arztkoffer reservieren lassen. Der Kindergarten hat nur einen Kinderarztkoffer. Er steht im Büro des Kindergartens und wird nur auf Anfrage kurzzeitig herausgegeben. Doch nun ist alles umsonst: Lena hat sich heute entschieden, mit einem anderen Kind zu spielen. Was bleibt Sara nun anderes übrig, als den Arztkoffer wieder zurückzubringen und sich jemand anderes zum Spielen zu suchen.
Als Sara dann nach Hause kommt, klagt sie Mama ihr Leid. Mama kann sie verstehen und versucht sie zu trösten. Erst nimmt Mama ihre Sara ganz fest in den Arm, sagt ihr, dass sie sie liebhat, und dann gibt es sogar noch ein schönes großes Eis!
Trotzdem muss Sara ihre Enttäuschung auch gleich Papa mitteilen, als er abends von der Arbeit kommt. Papa überlegt einen Moment und meint dann: „Das ist ja genauso wie bei dem Goldenen Kalb damals! Das Volk Gottes hatte einmütig versprochen, Gott treu zu sein – und dann machten sie sich nur wenige Tage später schon einen Götzen aus Gold in der Gestalt eines Kalbes und beteten dieses Tier aus Metall anstelle von Gott an! Da kannst du es sicher nachempfinden, wie tief enttäuscht Gott gewesen sein muss! Die ganze Sache fing so an:


Mose war auf den Berg Sinai gestiegen, um Anweisungen sowie die Gesetzestafeln von Gott zu bekommen. Als das Volk Israel aber schon mehrere Tage gewartet hatte und Mose noch nicht zurück war, sprachen sie zu Aaron, Moses Bruder: ‚Mach du uns einen Gott, der uns führt, denn vielleicht kommt Mose nie mehr zurück. Vielleicht ist ihm etwas zugestoßen!’ Da sprach Aaron zu ihnen: ‚Dann bringt mir eure goldenen Ohrringe her!’ Dies tat das Volk Israel denn auch. Nachdem Aaron all die Ohrringe erhalten hatte, machte er eine Form für ein Kalb, erhitzte das Gold und goss es dann in die Form. Als das Goldene Kalb dann fertig war, rief das Volk: ‚Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten geführt hat!’ Als Aaron sah, wie das Volk das Goldene Kalb verehrte, baute er einen Altar vor ihm und ließ ausrufen: ‚Morgen ist des Herrn Fest.’ Am nächsten Tag kam dann das Volk zusammen und opferte auf dem Altar. Danach setzten sie sich und aßen und tranken und feierten ausgelassen und wild vor dem Goldenen Kalb. Dabei verloren sie allen Anstand und vergnügten sich in gottlosester Art.

Wie du siehst“, schließt nun Papa, „war das Volk Israel Gott sehr schnell untreu geworden. Es hatte sich einen Götzen zum Gott erwählt, obwohl es dem wahren, einzigen Gott kurz zuvor noch die Treue geschworen hatte. So schnell kann das oft gehen. Lene hatte offenbar auch sehr schnell ihre Abmachung mit dir vergessen und sich einem anderen Kind zugewandt. So etwas tut weh! Kein Wunder, dass Gott damals sehr enttäuscht über sein Volk war! Was Mose tat, als er das sah, und was später Gott tat, erzähle ich dir dann ein andermal. Jedenfalls verstehst du jetzt sicherlich, wie sehr wir Gott wehtun, wenn wir ihm untreu werden und ihn nicht mehr liebhaben!“


Verständnisfrage/Denkanstoß:

Warum sollen wir unsere Versprechen immer halten?

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann