Der Tausendfüßler Raphael

Josef, seine Träume und sein neuer Mantel

(1. Mose 37,1-11)

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Der Tausendfüßler Raphael



Jakob aber wohnte im Lande, darin sein Vater ein Fremdling gewesen war, im Lande Kanaan....

1. Mose 37,1-11 (Luther 1912)




Josef, seine Träume und sein neuer Mantel


Sara, Joschua und Papa haben gerade zusammen ein Würfelspiel beendet. Joschua hat gewonnen. "Ich glaube, Mama hat noch Bonbons oder so hier irgendwo liegen", sagt Papa und geht zu einer Kommode, in der Mama manchmal Bonbons aufbewahrt. "Tatsächlich, sogar ein Lutscher ist noch hier." Dann geht Papa zu Joschua und gibt ihm den Lutscher mit den Worten: "Du hast ja gewonnen und bekommst dafür einen Lutscher! Und du, Sara, bekommst auch etwas: ein Bonbon."
Doch kaum hat Papa Joschua den Lutscher gegeben, fängt Sara an bockig zu werden und zu quengeln: "Ich will aber auch einen Lutscher!" Papa hat richtig Mühe, Sara zu beruhigen. "Sara, das ist aber nicht in Ordnung, dass du oft so neidisch auf deinen Bruder bist! Das geht nicht! Da musst du dich noch ändern. Und erinnere dich: Das letzte Mal hattest du gewonnen und dafür ein etwas größeres Stück Schokolade bekommen als Joschua. So geht es gerecht zu."
Und dann fährt Papa fort: "Josefs Brüder waren auch auf Josef sehr neidisch, weil er mal einen schöneren Mantel bekommen hatte als sie. Gott erwartet von uns, dass wir auch anderen Menschen etwas Gutes gönnen und nicht nur an uns denken. Hört aber mal zu, was damals passierte:


Jakob wohnte mit seinen Söhnen in Kanaan. Josef war siebzehn Jahre alt und half seinen Brüdern beim Schafehüten. Er liebte Gott sehr, machte nicht bei bösem Gerede mit und sein Vater Jakob konnte sich über ihn freuen. Jakob hatte ihn besonders lieb und machte ihm einen bunten, schönen Mantel.
Doch Josefs Brüder waren sehr neidisch auf ihn, weil Jakob ihn lieber hatte, und waren daher Josef gegenüber auch immer patzig.
Eines Nachts hatte Josef einen seltsamen Traum: Bei der Getreideernte auf dem Feld hatte jeder der Brüder ein Bündel Getreide zu einer Garbe zusammengebunden und hingestellt. Josefs Garbe stand in der Mitte und die Garben der Brüder standen ringsum und verneigten sich vor Josefs Garbe.
Als Josef seinen Brüdern diesen Traum erzählte, wurden sie böse und schimpften: ‚Willst du unser König sein?'
Doch damit war es nicht genug, Josef hatte kurze Zeit später wieder einen Traum, den er auch seiner Familie erzählte: Die Sonne, der Mond und elf Sterne verneigten sich vor ihm.
Nun wurde es sogar seinem Vater zu viel, sodass Jakob mit Josef schimpfte: ‚Was ist denn das für ein Unsinn! Sollen ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?'

Seht ihr", fügt Papa nun noch hinzu, "es fing mit ein wenig Neid wegen eines Mantels an - und dann wurde es immer schlimmer. Lasst darum gar keinen Neid im Herzen zu! Es fängt immer mit einer kleinen Sache an und mit der Zeit wird es dann immer schlimmer! Schließlich kann selbst ein Traum aus Neid Hass werden lassen! Später werde ich euch noch erzählen, wie groß am Ende der Hass der Brüder auf Josef geworden war und was sie deshalb alles Schlimmes taten. Darum lasst keine neidischen Gedanken im Herzen zu, denn das geht nicht gut aus!"

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann