Der Tausendfüßler Raphael

Jakob reinigt sein Volk von Götzen und wird gesegnet

(1. Mose 35,1-15)

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Der Tausendfüßler Raphael



Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf und ziehe gen Beth-El und wohne daselbst und mache daselbst einen Altar dem Gott, der dir erschien, da du flohest vor deinem Bruder Esau....

1. Mose 35,1-15 (Luther 1912)




Jakob reinigt sein Volk von Götzen und wird gesegnet


Heute ist die ganze Familie bei Oma und Opa zum Kaffee eingeladen. Sara und Joschua freuen sich schon sehr und können es kaum erwarten. Dann geht es los. Alles steigt ins Auto und ab geht es.
Als sie unterwegs durch einen Ort fahren, müssen sie an einer Ampel halten. Plötzlich fragt Sara: "Papa, warum hat das Auto da drüben ein Hufeisen vorne dran? Das Auto ist doch kein Pferd!"
Papa erklärt: "Ja, Sara, ein Auto braucht wirklich kein Hufeisen. Es gibt aber Menschen, die statt an Gott an solche von Menschen geschaffene Dinge glauben. Man nennt das auch ‚Aberglauben'. Das kann auch zum Beispiel der Glaube an das Goldene Kalb sein, wie es bei der Wüstenwanderung vom Volk Israel geschah. Gott wurde sehr zornig, ja, es mussten sogar Menschen deswegen sterben, denn Gott verbietet so etwas. Heute nimmt man stattdessen Hufeisen und sonstige Gegenstände, von denen man Hilfe erwartet.
Sara wirft ein: "Das ist aber dumm!" "Ja", bestätigt Papa, "das ist wirklich sehr dumm. So ein Stück Metall kann natürlich nicht helfen. Leider gibt es aber Menschen, die daran glauben! Das macht Gott sehr traurig. Nur wer an Gott allein glaubt, kann auch von ihm gesegnet werden. Es geht auch nicht, an Gott und gleichzeitig noch an andere Dinge zu glauben! Solche Menschen kommen auch nicht in den Himmel, denn Gott hasst so etwas! Davon lesen wir in der Bibel.
Jakob wollte Gottes Segen haben. Er selbst hatte zwar keine Götzen, aber sein Volk hatte solche. Darum befahl er ihnen, die Götzen wegzutun. Das war so:


Gott sprach zu Jakob: "Mach dich auf und zieh nach Bethel. Dort sollst du wohnen und, wie du mir damals bei der Flucht versprochen hattest, einen Altar bauen."

"Was ist ein Altar?", wendet Sara ein. Papa erklärt: "Ein Altar war damals ein aufgerichteter Stein oder ein kleiner Turm aus Steinen, den man baute, um ein Erinnerungszeichen - man kann auch sagen: ein Denkmal - zu haben. Die Altäre bekamen auch meist Namen. Dieser dort hieß Bethel, was ,Haus Gottes' bedeutet. Heute baut man eher eine Kirche, der man entsprechende Namen gibt wie etwa Christuskirche, um zu zeigen, dass man an Jesus Christus glaubt und ihn ehren möchte. Natürlich gefällt es Gott nur, wenn wir ihm einen Altar oder eine Kirche bauen und nicht gleichzeitig auch noch Götzen verehren. Darum sorgte Jakob dafür, dass keine Götzen bei ihm oder seinem Volk waren.
Aber hör nun mal zu, wie es weiterging:


Nachdem Gott dem Jakob den Auftrag gegeben hatte, nach Bethel zu ziehen und dort für Gott einen Altar zu bauen, sprach Jakob zu seiner Familie und allen Menschen, die bei ihm waren: "Tut alle Götzen weg, reinigt euch und wechselt eure Kleider und dann lasst uns losziehen nach Bethel, damit ich dort für Gott einen Altar bauen kann." Da gaben sie Jakob alle Götzen, die sie hatten. Jakob vergrub sie. Dann brachen sie nach Bethel auf. Gott segnete sie dafür, indem er sie vor Feinden bewahrte.
Als sie in Bethel ankamen, baute Jakob dort einen Altar für Gott. Gott erschien Jakob dann nochmals und segnete ihn und erinnerte ihn daran, dass er nun ,Israel' anstatt ,Jakob' heißen soll. Auch erinnerte er Jakob daran, dass von ihm nicht nur ein Volk, sondern auch Könige abstammen werden und diese in dem Land, das er Abraham und Isaak versprochen hatte, wohnen werden. Danach fuhr Gott auf in den Himmel. Jakob salbte diese Stätte daraufhin mit Öl.

"Weißt du, Sara", ergänzt Papa nun noch, "das Öl ist ein Zeichen für eine Weihe für Gott. Jakob hatte diesen Ort Gott geweiht, damit dort Gott geehrt werden sollte. Wir sollen Gott allein ehren und ihm ganz vertrauen. Glaube also nur an Gott - und nie an solchen Unfug wie Hufeisen und dergleichen! Nur Gott lebt und kann dir helfen!"

Autor und Copyright © by Rainer Jetzschmann